Konzertkritik – Ancona 05.03.16

CORRIERE ADRIATICO, 06.03.2016
Im Original zu lesen unter: http://corriereadriatico.it/spettacoli/battiato_sorprende_tutti_alle_muse_un_inaspettato_fuoriprogramma-1593251.html
Battiato überrascht alle im Teatro alle Muse mit einer unerwarteten und nicht im Programm vorgesehenen Nummer
von Stefano Fabrizi
ANCONA – Es gibt Abende, an denen sich eine besondere Empathie zwischen Künstler und Publikum einstellt: Es sind Momente der Anmut, die via Osmose von der Bühne zum Publikum wandern und umgekehrt. Und genau das passierte am Samstag, beim zweiten Konzert von Battiato und Alice im Teatro delle Muse. So sehr, dass ein ausgesprochen außergewöhnliches Ereignis eintrat: Eine nicht geplante Zugabe. Der sizilianische Künstler ist bekanntermaßen nicht bereit Zugeständnisse außerhalb der vorgesehenen Setlist der Songs zu machen.
Das Konzert begann pünktlich um 21 Uhr und verlief in den vorgesehenen Bahnen. Dennoch heizte sich die Stimmung des Publikums im Laufe der Darbietung merklich auf. Auch wenn die Stimme von Battiato nicht mehr dieselbe ist wie früher, und sie in einigen Stücken ausgesprochen leise war, so konnte er dies durch die Wirkung, die er mit seiner Musik erzielt, aber vor allem durch sein Charisma, wieder ausgleichen. Ganz anders hingegen die warme, klare und kraftvolle Stimme einer Alice, die sich in einigen Duetten, notgedrungen, stimmlich deutlich zurücknehmen musste. Aber die Alchemie hat funktioniert. Und die steigende Stimmung tat ihr Übriges. Und gegen Ende des Konzertes hatte sich ein Gutteil des Publikums erhoben, um dem Konzert am Bühnenrand zu folgen ….
Der Schlusspunkt, wie im „Drehbuch“ vorgesehen, „I treni di Tozeur“, dann die Verabschiedung. Abgang von der Bühne, auch des gesamten Ensemble Symphony Orchesters. Der Saal nun hell erleuchtet, die Bühne dunkel, auf der die Techniker bereits begannen Stecker zu ziehen und Instrumente hinauszutragen. Aber das Publikum lies sich nicht beirren, Standing Ovations für weitere fünf Minuten, bis Battiato auf die Bühne kam mit „Wir können nicht die ganze Nacht hier bleiben…“, dann wandte er sich an Alice und sagte „Wir sind hier in unserer Spiritualität, weil wir beide ließen…“ und da versagte ihm die Stimme vor Emotionen „… und jetzt verabschieden wir uns.“. Nichts zu machen. Die Empathie war stärker. „Aber nur eins…“ dann rief er Guaitoli und Privitera auf die Bühne. Es ist „L’animale“, das er im Einklang mit Alice und dem Publikum singt, welches bis ganz zum Schluss blieb um einen ganz besonderer Abend zu kreieren.
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(Übersetzung – wie immer – nach besten Wissen und Gewissen)
Ebenfalls wie immer: vielen Dank an Alice e dintorni FB Alice e dintorni für den Hinweis!