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Alice zu Gast bei der Kulturreihe „La Milanesiana“

Alice war für den 10. Juni 2019 wieder einmal zur Kulturreihe La Milanesiana eingeladen, die jährlich in Mailand stattfindet. Alice stand im Palazzo Mezzanotte mit Carlo Guaitoli (Klavier) und Antonello D’Urso (Akustische und E-Gitarren) auf der Bühne und präsentierte einen Ausschnitt aus Ihrem Programm VIAGGIO IN ITALIA, mit dem sie im Oktober auch nach Deutschland kommt.

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Interview des „Corriere della sera“ mit  Alice (Carla Bissi)  vor Ihrem Konzert im Rahmen der Kulturreihe La Milanesiana am 10.06.2019 in Mailand.

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La Milanesiana – Alice kommt heute mit Liedern von De André & Co. in den Palazzo Mezzanotte

„Ich gebe den Cantautori wieder eine Stimme“

Von der Kooperation mit Franco Battiato bis hin zu einer internationalen Entwicklung, die sie zur Zusammenarbeit mit den einflussreichsten Avanguard-Musikern der Welt geführt hat, hat Carla Bissi alias Alice immer große künstlerische Autonomie bewiesen, und dies mit perfekter Kohärenz zwischen Sounds, Texten und Gesang sowie einer fortwährenden Suche der „Realität jenseits des Anscheins“. Die SingerSongWriterin aus Forlì, Jahrgang 1954, wird heute Abend, am Eröffnungstag der Milanesiana, mit Carlo Guaitoli (Klavier) und Antonello D’ Urso (akustische und E-Gitarren), auf der Bühne des Palazzo Mezzanotte stehen.

Was erwartet uns heute Abend? 

„Das Bühnen-Set ist das von meiner Tour VIAGGIO IN ITALIA, die von meinem Album aus 2003 inspiriert ist, welches sich den großen „canzone d’autore“ widmet. Auf der Set-List finden sich „Il Blasfemo“ von Fabrizio de André, „Atlantide“ von Francesco De Gregori, „Lindbergh“ von Ivano Fossati und „Auschwitz“ von Francesco Guccini und einigen Überraschungen. Nachdem ich mit Ron „Almeno pensami“ von Lucio Dalla gesungen hatte, kam in mir der Wunsch auf in dieser Zeit in der die Kultur zurückgedrängt wird, an die Tiefe der Gedanken von Autoren zu erinnern, die die Schönheit und den Reichtum unserer Sprache in ihrer gesamten Komplexität ausschöpften.“

Sie sind eine Künstlerin, die sich mit Musik, Poesie, Literatur, Theater und Philosophie beschäftigt. Wie auch die Milanesiana.

„Ja, ich habe immer eine Verbindung zwischen der Poesie und dem Gesang gesucht, indem ich dem Wort einen hohen Wert beimaß. Daher habe ich mich von literarischen Texten inspirieren lassen. Ich folge Gurdjieffs Lehre zur Selbsterkenntnis, während Pasolini das Symbol von Grenzüberschreitung und Sprache ist. Zeitlose Lieder wie „La recessione“, welches ich zu einem seiner Texte und der Musik von Mino DI Martino gesungen habe, bekennen sich zu fast verloren gegangenen Werten, am Leben gehalten von einem kleinen Teil der Menschheit; denn heute werden wir von Personen regiert, die keine ambitionierte Vorstellung von Politik haben. Aus diesem Grund ist die „Milanesiana“ ein wichtiges Ereignis um den Wert der Kultur zu unterstreichen.“

Sie haben alle Genres durchquert, und mit der Elite der Rockmusik und des Jazz zusammengearbeitet. Mit wem haben Sie die größte künstlerische Affinität?

„Ich empfinde den universellen Wert der Musik und treffe nicht so viele Unterscheidungen. Natürlich Franco Battiato, aber ich fühle mich auch Steve Jansen verbunden, mit dem ich seit 1989 arbeite, Richard Barbieri, Jon Hassel, Peter Hamill und in Italien Jazzern wie Paolo Fresu, Stefano Battaglia und Paolino Dalla Porta.“

Sie haben in Mailand gelebt, wie ist Ihr Verhältnis zu Stadt?

„Ab und zu komme ich in mein kleines Zuhause auf dem Corso Italia zurück, denn Mailand ist ein Ort, dem ich sehr verbunden bin. Ich sehe die positiven Veränderungen Dank der EXPO, die den Impuls zur Erneuerung gab. Und schließlich habe ich der Stadt viele Lieder gewidmet wie „Tramonto urbano“, Ende der 70er geschrieben, als ich begleitet von Battiato in den Parco di Largo Marinai d’Italia ging. Damals gab es dort nur 20cm große Setzlinge, aber Franco stellte es sich vor, wie es heute ist, denn er hatte schon immer die Fähigkeit zum Weitblick; über die Sonne, die zwischen den Schornsteinen untergeht, hinaus.“

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