8. April 2015: Alice im Interview bei Repubblica.it

Interview in Repubblica.it / von Luigi Bolognini / 8. April 2015
Alice mit Weekend im Teatro Nuovo von Mailand; zu Gast Luca Carboni
Die Künstlerin steht heute Abend auf der Bühne des Teatro Nuovo mit ihrer CD Weekend, auf der auch Battiato mitwirkte, sowie Luca Carboni, der heute mit ihr gemeinsam singen wird. Alice schaut nach vorne. Seit jeher. Sie hat sich nie auf Ihrem Erfolg aus den 80ern ausgeruh: „Ein Revival war noch nie eine Verlockung“ sagt Alice, die 60-jährige, die man gut 15 Jahre jünger schätzen würde, „Die Best of-Alben kamen in die Läden ohne dass man mich je darüber informiert hätte. Ich ziehe es vor, mich stets neuen Projekten zu widmen auch wenn ich diese dann selbst produzieren muss. Das mache ich nun seit 1999, und ich kann sagen, es war nicht leicht.“ Das neueste Ergebnis ist das schöne Album Weekend, erschienen Ende 2014, sozusagen Hauptfigur des heutigen Konzerts im Teatro Nuovo. Ein Album, Alice, mit einer einzigartigen Single: Tante belle cose, ein unbekanntes Cover von Françoise Hardy. „Ich kannte es auch nicht. Es ist aus dem Jahr 2004, Francesco Messina hat es entdeckt, Produzent gemeinsam mit Marco Guarnerio und Franco Battiato. Die Idee war, es in der Original-Sprache aufzunehmen, wie ich es in der Regel mit fremdsprachigen Covers mache. Aber Franco wollte es übersetzen und hat es großartig umgesetzt. Großartig auch Paolo Fresu, der am Ende des Stücks die Trompete spielt, wie auch in Da lontano.“ Ja, genau, Battiato. Maßgebend für den Beginn Ihrer Karriere, man muss nur Per Elisa oder I treni di Tozeur sagen. Danach ruhte die Zusammenarbeit, bis vor drei Jahren für das Album Samsara. „Aber wir waren immer in Kontakt. Das Leben verläuft eben in Zyklen, und nun war der Moment gekommen die Zusammenarbeit wieder aufzunehmen. Auf Weekend haben wir diese mit Veleni und La realtà non esiste fortgeführt.“ Und es gibt eine weitere Zusammenarbeit mit einem Künstler, den wir heute Abend auch auf der Bühne sehen werden: Luca Carboni „Er hat mich gebeten, mit ihm Farfallina für sein Album Fisico & Politico (2013) zu singen. Ein schönes und bereicherndes Zusammentreffen, für welches ich mich revanchiert habe, in dem ich ihn gebeten habe mit mir das Duett Da lontano zu singen. Damit werden wir uns heute Abend aber nicht begnügen: Farfallina wird uns sicherlich nicht entkommen. Und sollte es noch weiteres geben, lassen wir dies als Überraschung für all jene, die kommen werden.“ Einen kleinen Ausblick auf das Programm geben Sie uns aber. „Ich kann Ihnen sagen, dass es nicht einfach war, wenn man das Repertoire betrachtet, welches ich mittlerweile habe. Natürlich viel aus Weekend. Der Rest entspricht dem, wie ich mich im Moment fühle. Die Stücke verbindet ein Thema: Die Liebe. Und ganz generell Besorgnis und Fragen, fundamentale Themen meiner Produktion.“ Haben Sie mit Per Elisa Frieden geschlossen? Sie haben es gut 20 Jahre nicht mehr gesungen. „Ich lag nie im Streit damit. Zu einem bestimmten Zeitpunkt war es einfach genug. Es war aber auch selbstverständlich, es zu einem bestimmten Zeitpunkt wieder aufzunehmen, das Arrangement leicht verändert, und die Fans glücklich zu machen.“ Ihre Stimme ist warm und leidenschaftlich wie eh und je. Sie hebt sich noch immer deutlich ab, betrachtet man das nationale Panorama. „Ich danke Ihnen, aber ich fürchte, das liegt auch an der allgemeinen Verflachung. Die jungen Sänger/innen sind aus Angst den Erfolg zu verlieren, gezwungen nichts zu wagen und ohne Zeit sich auszuprobieren. Von den Neuen gefällt mir Chanty, die am Sanremo-Festival der Jungen teilgenommen hat. Ich bin ein Fan von ihr, sie hat großes Potential, ich hoffe, sie bewahrt es.“
Im Original zu lesen unter: http://www.cubemagazine.it/alice-concerto-teatro-nuovo-milano-ospite-luca-carboni/.
Danke an Alice e dintorni für den Hinweis!